Heimatverein Roßwag e.V.
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Die Seemühle

Luftbild von 1986
Bereich Seemühle im Lufbild (1986)

Am östlichsten Zipfel der Roßwager Markung, an der Schmie kurz vor ihrer Mündung in die Enz, befindet sich die Seemühle, heute Gewerbegebiet für Roßwag. Der Name weist auf die frühere Mühle hin, die an diesem Standort bereits 1489 urkundlich erwähnt wurde.

In ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Seemühle mehrfach Opfer von Zerstörungen, so im Dreißigjährigen Krieg und im Jahr 1721 durch Feuer. Im Jahr 1832 wurde die Mühle von Heinrich Franck erworben und zum Mahlen von Zichorienwurzeln umgebaut.

Radierung
Seemühle - Radierung von Helmut Otto

Diese Nutzung wurde allerdings schon bald wieder aufgegeben. Bis zu ihrer Zerstörung durch einen Großbrand im Jahre 1908 diente die Seemühle wieder als Getreidemühle.

Im zwanzigsten Jahrhundert wurde die Seemühle auf verschiedene Weise genutzt, unter anderem längere Zeit als Gefängnis. Dann verfiel sie in der zweiten Hälfte in eine Art Dornröschenschlaf, bis das Gelände in den neunziger Jahren seine jetzige Bestimmung als Gewerbegebiet fand.

Hauptgebäude
im Hintergrund das Hauptgebäude (1986)

Die Bilder aus den 1980er Jahren sollen zeigen, wie es auf dem Gelände der Seemühle vor der Einrichtung des Gewerbegebiets ausgesehen hat. Das noch bestehende Hauptgebäude (Seemühle 11) wird heute teilweise externer Link gastronomisch genutzt. Die meisten anderen Bauten fielen den Umbaumaßnahmen beim Einrichten des Gewerbegebiets zum Opfer.

Mühlkanal
Detail mit ehemaligem Mühlkanal (1986)

Erkennbar ist auch noch der Mühlkanal, der das Wasser für zwei oberschlächtige Wasserräder von jeweils rund 5,5m Durchmesser lieferte und der auf der Fläche des externer Link Pflanzenmarktes Seemühle noch in Teilen erhalten ist.

In Band 11 der Schriftenreihe der Stadt Vaihingen an der Enz (erschienen Ende 2005) ist ein ausführlicher Bericht von Erich Viehöfer über die Geschichte der Seemühle abgedruckt.

(nach oben) © 2023 Heimatverein Roßwag e.V. -- zuletzt geändert am 24.03.2023